"Freie Bewegung" ist eine Bewegungsarbeit inspiriert von der des indonesischen Lehrers Suprapto Suryodarmo (Prapto).

 

Sie geht davon aus, daß ein grundsätzlich gesunder Antrieb in uns allen zu finden ist,

daß der Impuls in uns angelegt ist, uns in unserer eigenen Art und Botschaft zu entfalten.

 

Um dieses in sich und der Situation Aufgehen besser - und auch realistisch - leben zu können, üben wir Sensibilisierung für den sich immer ändernden lebendigen Maßstab der Situation. Wieviel von was, wie, wann, wohin etc.? Aus welcher Quelle kommt mein Impuls? Dieses üben wir in Bewegungsimprovisation.

 

Ein guter Übungsrahmen ist zu sehen, wie dieser lebendige Maßstab sich ändert je nachdem, mit wem man sich bewegt.

 

Mit zunehmender Sensibilisierung gewinnt man Orientierung zur Selbstkorrektur. Diese Arbeit möchte fördern, daß die wirkliche Lehrer/in in einem selbst liegt.

 

Es wird keine bestimmte Bewegungsform/-geschwindigkeit/-attitüde vorgeschrieben. Alles ist erlaubt, aber alles hat auch seine Konsequenzen, sowohl auf einen selber als auch auf den kollektiven Organismus. Im gemeinsamen Bewegen werden diese Konsequenzen schnell sichtbar (z.B. im eigenen bzw. anderer Leute Wohlempfinden, Gewahrwerden von Möglichkeiten, Einseitigkeit - kreiere ich eine Situationssackgasse und wenn ja, mit welchem Vorschlag? - Entschlüsselung von tatsächlichem Antrieb, Glück, Immunität, etc., etc.).

 

Diese Sorte Bewegungsimprovisation gibt Raum für Innenschau als auch für Außenschau und versucht das Balancieren zwischen Orientierung an den individuellen Bedürfnissen und an der Einbettung in die gemeinsame Situation zu üben.

Sie will fördern, sich des Vorschlags bewußt zu werden, den der eigene in jeder Position bereits anwesende künstlerische Ausdruck beinhaltet. Stimmt er überein mit dem, was ich wirklich möchte?

 

Abstrakte Worte, der Einstieg in die Praxis ist aber ganz einfach: Dem authentischen Impuls folgen (etwas ähnlich wie bei „Authentic Movement“). Ehrlich vor sich selber & umsetzen. Willkommen ist der Mut zu Versuch und Irrtum.

Tanzen kann Lebensfreude öffnen und das ist in der Praxis oft überzeugender als die beste Theorie.

 

Normalerweise üben wir nach einer gemeinsamen Aufwärmphase in kürzeren 2 oder 3 Personenstudien.

 

Es gibt nach dem Bewegen noch eine Gesprächsrunde. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt aber in der Praxis und dem direkten Erleben.